Trotz einer extrem komplizierten Saison 20/21 hatte das Team dennoch Zeit und Möglichkeiten immer wieder Neuheiten testen zu können.
Nach dem wir bereits am Ende der letzten Saison die Möglichkeit hatten den Declivity 92 Ti zu testen, war nun einer seiner großen Brüder dran.
Die Declivity Serie war und ist eine neue Linie bei Armada wo der Fokus deutlich mehr auf das gesamte Skigebiet gelegt wird. Es sind direktionale Ski mit einem flacheren klassischeren Skiende und mehr Rocker in der Spitze als am Ende. Die Ski geben so mehr Kontrolle beim Schwung und sind stabiler bei höheren Geschwindigkeiten als in der breite vergleichbare Ski mit deutlich mehr Rocker am Skiende. Die Line besteht aktuell noch aus 4 Modellen (82 Ti, 92 Ti, 102 Ti und der X mit 115 unter dem Fuß). Zu diesen Modellen kommen in der kommenden Saison noch ein 88er ohne Ti (dafür mehr Carbon und Fieberglas) und ein 108er Ti dazu, gerade der 108er konnte von uns bereits getestet werden und konnte wie die anderen Declivity mächtig überzeugen.
Der Declivity 102 Ti kam beim Testteam am Ende dieser merkwürdigen Saison zum Einsatz und wurde hauptsächlich in weicheren Bedingungen gefahren. Allerdings bringt diese Jahreszeit auch tiefst gefrorene Pisten am Morgen mit sich und Hochschnee ab mittags, zu dem mischen sich auch immer wieder Neuschnee Tage dazu. Von daher konnte der Ski in einem breiten Feld unterschiedliches Schnees getestet werden.
Was sofort auffällt wenn man das erste mal auf dem Declivity steht ist, dass der Ski trotz seiner längeren effektiven Kante sich sofort leicht und fast schon spielerisch drehen lässt. Das heißt kurze schnelle Schwünge sind auch für den Declivity 102 Ti kein Problem, seine volle Energie bringt er bei mittleren bis großen Turns zur Geltung und zeigt hier seine Stabilität und Beschleunigungspotential auf der Kante. Gerade im Skiende hat der Declivity einen richtig feinen Pop und bringt dich mit viel Power in den nächsten Turn oder lässt dich weit und mit Kontrolle über eine Geländekuppe hinaus fliegen. Gerade in der Frühjahrssaison bietet der Declivity mit seiner Bauweise viel Potential und Möglichkeiten. Wenn der Hochschnee auf den Pisten kommt, kannst du mit diesem Ski mit Vollgas durch alles durchschießen und auch die Buckel machen mit dem Ski wirklich Spaß.
Da der Ski knapp unter 2 kg für den einzelnen Ski liegt, lässt er sich einfach und ohne zu großen Kraftaufwand bewegen. In manchen Situationen fällt einem allerdings auf, gerade wenn man diesen Ski zum Beispiel mit dem Moment Commander 98 (welcher deutlich schwerer ist und dennoch super lebhaft), das der Ski dennoch etwas mehr Gewicht vertragen könnte, gerade wenn es etwas wilder wird, auf der anderen Seite bekommt man so einen sehr flinken Ski der sich sehr modern und alles andere als klassisch fährt. Auch der Einsatz zusammen mit einer Hybrid-Bindung wäre hier absolut noch möglich. Das heißt, dass der Declivity in wenigen Situationen das Gefühl vermittelt hat, dass er etwas mehr Dämpfung haben könnte, was eventuell durch mehr Gewicht kommen könnte, allerdings ist dies nichts, was bei der Gesamtbetrachtung negativ in das Gewicht fällt, da der Ski ansonsten in den meisten Situationen sehr überzeugen konnte.
Für wen ist dieser Ski am besten geeignet? Grundsätzlich für denjenigen dessen Skifahren innerhalb des Skigebietes stattfindet und wo die Piste eine größere Rolle spielt, als dies vielleicht einem lieb ist. Der Ski eignet sich perfekt um neben den Pisten Varianten zu fahren und hält auch im verspurten sehr ordentlich und zeigt seine Allround Fähigkeiten. Seine Stärken zeigt der Declivity 102 wenn es weicher wird und nicht mehr ganz so eisig ist. Das heißt nicht, dass er auf Eis gar nicht geht, hier gibt es nur in dieser Kategorie wie zB der Commander 98 von Moment oder der AllMountain 98 von Augment welche deutlich stärker sind wenn es kälter und härter ist. Aber für den Großteil der Saison, ist dieser Ski die perfekte Wahl für alle die in der Regel nur am Wochenende können und seltenst die besten Bedingungen erwischen.
In diesem Sinne ist der Declivity 102 Ti von Armada ein Ski der absolut den Stempel "empfohlen von blacksheepsports" verdient hat.
Die Declivity Serie wird sich zum kommenden Winter optisch nicht verändern, die Ski sehen eh schon super fein aus.
Der nächste Testbericht ist schon in der Mache. Es folgen der neue RMU Apostle 3.0, der Commander 98 von Moment, G3 FINDr 102 und ein Boot Talk zum neuen Tecnica Cochise DYN GW 130.
Bis die Tage, euer schwarzes Schaf.
FACTS:
Taillierung: 135-102-125 mm bei 180 cm
Radius: 18 Meter
Gewicht. 1932 pro Ski bei 180 cm (eigene Messung)