Rocky Mountain Underground ist bereits seit vielen Jahren ein konstanter Teil unseres Sortiments. In der letzten Pandemie Saison hatten wir die Jungs aus Breckenridge nach kurzer Pause wieder bei uns an der Skiwand und viele Kunden waren direkt wieder begeistert. Die Ski von RMU werden mittlerweile in Are Schweden hergestellt und erfüllen so perfekt unsere Ansprüche an Qualität und Verarbeitung. Auch das Produktdesign ist deutlich reifer geworden und man kann sehen, dass RMU in den letzten Jahren auf allen Ebenen die richtigen Schritte gegangen sind. Wie viele unsere Kunden wissen, baut RMU nicht nur Ski sondern mit dem Core Pack auch einen super robusten und tollen Rucksack, welchen es auch im kommenden Winter wieder geben wird.
Die RMU überarbeitet also für den kommenden Winter ihre langjährige Apostel-Serie, und ich konnte einige Tage den Ski bereits testen und ich kann vorne weg sagen, vieles ist besser und das was bereits gut war ist noch besser. Ein klasse Ski mit nicht mehr zu viel Taper, flacheren Rocker und breiterem Skiende, alles in allem war ich wirklich begeistert, mehr dazu nun ausführlich.
Zum Glück für mich ist eine der großen Änderungen für die Version "3.0" ein großes Update der Skiformen (persönlich mag ich es etwas klassischer). Beim neuen 106 läuft das hauptsächlich auf eine längere effektive Kante und eine weniger dramatische Verjüngung (Taper) von Tip und Tail hinaus. Ich würde immer noch sagen, dass der Shape am Ende des Spektrums eher spitz zuläuft, aber er wurde für die Version 3.0 definitiv ein wenig zurückgeschraubt.
Meine ersten paar Runden auf dem Ski waren früh am Morgen, als es gerade erst anfing, warm zu werden und zu tauen. Der Schnee war an vielen Stellen noch ziemlich hart und der Apostle 3.0 106 wäre definitiv nicht meine erste Wahl für diese Zeit gewesen.
Für einen leichten All-Mountain-Ski fühlte er sich zwar nicht flatterhaft oder wild durcheinander an, aber mein idealer Ski für diese Bedingungen wäre grundsätzlich so schwer wie möglich.
In nicht gefrorenen Stellen war der Apostel 3.0 106 jedoch eine Bombe. Ich denke, er bietet eine wirklich tolle Balance zwischen der Verspieltheit eines All-Mountain-Freestyle-Skis und der Vielseitigkeit eines eher direktionalen Skis. Ich konnte ihn sehr zentriert fahren, aber auch grundsätzlich so hart wie ich wollte durch die Schaufeln fahren (der Montagepunkt liegt bei -5 cm, selbst hab ich ihn auf 6.5 montiert, hier bekomme ich etwas mehr Schaufel zum Druck geben).
Ich würde sagen, dass dieser Ski abseits der Piste überragend ist, obwohl er überraschend viel Spaß auf der Piste macht, vor allem, wenn sie etwas weicher geworden ist. Hier konnte man dann auch beim carven voll attackieren und sich in die Turns so richtig reinlegen, was wirklich Spass machte so lange es weich genug war. Der Apo 3.0 hat einen angegebenen Sidecut-Radius von 20 Metern für die Länge 184 cm und das fühlte sich ziemlich genau so an. Auf Pisten, die an Sulz grenzen, war ich jedoch überrascht, in welch enge Kurven ich ihn zwingen konnte, während ich mich immer noch wohl fühlte, wenn ich große, langgezogene Turns fuhr. Er ist auch ziemlich lebendig und reagiert wenn er soll. Besonders in Anbetracht der Form und des Rockerprofils war ich überrascht, wie sehr ich das Carven genossen habe.
In Bodenwellen, Bäumen und Steilhängen ist der Apostle 3.0 106 ein sehr einfacher, wendiger Ski. Er hat viel Tip- und Tail-Rocker für einen Ski dieser Breite, und in Kombination mit seinem Shape und dem moderaten Flex-Muster konnte ich mich wirklich nicht beschweren, wenn ich ihn abseits der Piste fuhr. Er ließ sich leicht zur Seite werfen, hielt aber eine Kante, wenn ich es wollte, und er war ziemlich fehlerverzeihend, aber unterstützend genug, um sehr hart zu fahren.
Insgesamt hat mir die Zeit mit dem neuen Apostel 3.0 106 sehr, sehr gut gefallen. Ich denke, er ist ein großartiger 50/50-Ski (getestet wurde der Ski mit einer DUKE PT von Marker), ein Resort-Ski für alle, die Wert auf Schnelligkeit und Manövrierfähigkeit legen, oder ein All-Mountain-Freestyle-Ski für alle, die gerne Tricks machen, wobei ich ihn bei der ersteren Variante stärker sehe. Und ich wette, die Carbon-Version wäre auch ein ziemlich lustiger Tourenski. Zu dem gibt es noch eine "metal" Version für die die etwas mehr Drucke geben wollen, getestet hatten wir die Holzversion. In diesem Sinne, merkt den euch mal vor, lohnt sich... Grüße das schwarze Schaf.